Ekelenzer Möhnen – eine lange Tradition

Herkunft des Wortes „Möhne“

Möhnen haben sowohl in der Wortbedeutung und in ihrer Geschichte eine lange Tradition.

In der Literatur wird „Möhne“ auf „Muhme“ zurückgeführt, womit die Schwester der Mutter gemeint ist. Im Sprachgebrauch wurden die ähnlichen Laute des Wortes entfremdet und das Wort „Möhne“ entstand. Dies geschah nach dem 9 Jh. und betraf den fränkischen und den niederdeutschen Raum (vgl. Kluge, Etymologisches Wörterbuch).

 

Die Frau als Möhne in der Karnevalszeit

Die Bedeutung der Möhne in der Karnevalszeit hat demgegenüber eine recht junge Tradition: Bis in die 70’er Jahre prägte die maskierte Frau das Bild von Altweiber. Unter der Maske unerkannt konnte frau Männern mit einer Freiheit begegnen, die im damaligen Alltag gesellschaftlich nicht toleriert wurde. Flirten oder verbale Grenzgänge – alles war möglich. Jedoch nur bis Mitternacht, dann musste die Maske fallen und die Überraschung war groß. Doch die Gesellschaft wandelte sich und mit ihr die Karnevalskultur. In Erkelenz trafen die maskierten Frauen zunehmend auf Zudringlichkeiten oder Diffamierungen.

 

Die Gruppierung Möhneleut‘ in Erkelenz bis in die 80’er Jahre

Um den Möhnen das unbeschwerte Feiern zu ermöglichen, gründete sich in Erkelenz eine Liga der Gentlemen um Karl-Eugen Luther, Heinz Görzt und Kurt Hupke. Die Gruppe nannte sich „Möhneleut‘“ und bestand nur aus Männern! Mit der Zeit schlossen sich auch Frauen der Gruppierung der Möhneleut‘ an. Sie bereicherten mit bissigen Kommentaren zur Lokalpolitik und dem Bau der lebensgroßen Möhnepuppen, die fortan die Erkelenzer Bäume zieren, die Karnevalszeit. Weiterhin unterstützen, allen voran Heinz Görzt und Kurt Hupke durch zahlreiche Aufbauten der Karnevalswaagen sowie die Gestaltung des Bühnenbildes bei den Sitzungen das Erscheinungsbild der Erkelenzer Karnevalsgesellschaft nachhaltig.

Mitte der 1980‘er bestand die Gruppierung nur noch aus wenigen Mitgliedern und löste sich auf.

 

Neubelebung und Fortführung der Tradition – die neuen Möhneleut‘

Unzufrieden mit dem Gedanken, Altweiber außerhalb in Köln oder Düsseldorf zu verbringen, weil das Feiern in Erkelenz unattraktiv war, dauerte es bis zum Jahr 2007 als eine Gruppe Frauen um Uschi Skibba, zusammen mit Kurt Hupke die Tradition der Möhneleut‘ neu belebten. Ihr Ziel war es, Frauen Altweiber die Möglichkeit des Feierns und der Unterhaltung zu geben.

Seit dem ist viel erreicht:

In Erkelenz finden jetzt die traditionelle Rathausstürmung und ein Altweibertreiben zeitweise in der Stadthalle oder auf dem Markt statt, das von der Möhneprämierung geprägt und begleitet von musikalischer Unterhaltung, Gesang und Tanz wird.

 

Wir Möhnen unterhalten mit gecoverten aber auch selbstkomponierten Liedern, die wir mit Unterstützung der Stimmungsband Hätzblatt aufgenommen haben. Unseren Erfolg haben wir zu einem großen Teil der Zusammenarbeit mit den Hätzblättern und deren Unterstützung zu verdanken.

 

Innerhalb der Erkelenzer Karnevalsgesellschaft 1832 e.V. haben wir uns als eigenständige Gruppierung etabliert und prägen seither das Erscheinungsbild der EKG.

Wir begleiten vornehmlich den Elferrat und die Tollitäten bei deren Auftritten im Erkelenzer Umland und unterstützen sie mit unseren Gesangsauftritten. Wir sind gern gesehene Gäste bei den Karnevalsveranstaltungen im Erkelenzer Land und unterhalten das Publikum mit unseren Liedern.

 

Sozial engagieren wir uns und unterstützen das Knopfloch in Erkelenz u.a. bei dessen Modenschauen oder die Lebenshilfe in Heinsberg.

 

Mehr zur Geschichte des Erkelenzer Karnevals bietet das Virtuelle Museum Erkelenz.

 

 

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Erkelenzer Möhneleut'
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